Leben nach einem Schlaganfall: Rehabilitation und Unterstützung für Betroffene
Ein Schlaganfall ist oftmals ein bedeutender Einschnitt ins Leben und mit vielen Veränderungen und Herausforderungen für Betroffene und auch deren Angehörige verbunden. Nach der Akutbehandlung spielen Rehabilitation, Anpassungen im Alltag und eine gezielte Nachsorge eine entscheidende Rolle, um Lebensqualität und Selbstständigkeit zurückzugewinnen.
Was passiert nach einem Schlaganfall? Überblick über Genesungsprozess und Behandlungen
Die Genesung nach einem Schlaganfall ist ein Prozess, der sich in der Regel über einen längeren Zeitraum hinzieht und aus mehreren Phasen besteht. Die einzelnen Behandlungsmaßnahmen bauen aufeinander auf und zielen darauf ab, die körperlichen und geistigen Funktionen der erkrankten Person schrittweise zu verbessern.
Behandlung und erste Reha-Maßnahmen im Krankenhaus
Die Akutversorgung im Krankenhaus – idealerweise in einer Stroke Unit – ist der erste Schritt auf dem Weg der Genesung nach einem Hirninfarkt.
Sobald die Vitalfunktionen stabil sind, erfolgt je nach den vorherrschenden Symptomen die Verlegung auf eine geeignete Station im Krankenhaus. Diese als Frührehabilitation bezeichnete Phase umfasst neben der intensiven Behandlung und aktivierenden Pflege bereits erste Reha-Maßnahmen, um verloren gegangene Funktionen wiederherzustellen und die Langzeitfolgen so gering wie möglich zu halten.¹ Die Dauer des Krankenhausaufenthalts hängt davon ab, in welchem Umfang medizinische Überwachung und pflegerische Unterstützung notwendig sind.
Mögliche Wege nach dem Krankenhaus-Aufenthalt
Welcher Bedarf an weiterer Behandlung und anschließender Versorgung besteht, ist von Patient*in zu Patient*in verschieden und wird durch das behandelnde Ärzte-Team im Krankenhaus ermittelt.
- In vielen Fällen empfiehlt sich eine intensive Reha in Form einer Anschlussrehabilitation. Im Idealfall findet diese sofort nach dem Krankenhausaufenthalt statt.
- Ist das nicht möglich, z.B. weil noch kein Platz in der Reha-Einrichtung frei ist, wird der/die Patient*in zunächst nach Haus entlassen.
- Sollte die Versorgung zuhause nicht gewährleistet sein, kann bei der zuständigen Krankenkasse Kurzzeitpflege oder häusliche Krankenpflege beantragt werden. Hierbei hilft der Sozialdienst im Krankenhaus weiter.
- Bei leichteren Schlaganfällen hat sich der/die Patient*in eventuell so weit erholt, dass er/sie nach Hause entlassen werden kann. Für die Nachsorge ist dann der Hausarzt/ die Hausärztin zuständig.
- In schweren Fällen, bei denen eine Reha nicht erfolgversprechend ist, wird die erkrankte Person in die häusliche Pflege entlassen oder in eine Pflegeeinrichtung verlegt.²

Anschlussrehabilitation in einer Reha-Einrichtung
Die Anschlussrehabilitation – früher Anschlussheilbehandlung (AHB) genannt – kann entweder stationär in einer Reha-Klinik oder täglich vier bis sechs Stunden in einem ambulanten Rehazentrum in Wohnortnähe stattfinden. Das Therapieangebot der beiden Varianten ist vergleichbar. Vorteil der ambulanten Reha ist, dass der/die Patient*in in der vertrauten Umgebung leben und das Erlernte direkt zuhause anwenden kann. Sie setzt allerdings voraus, dass die Person ausreichend mobil ist und sich selbst versorgen kann bzw. die Versorgung durch Angehörige oder einen Pflegedienst gewährleistet ist.³
Organisation der Anschlussrehabilitation: Was Betroffene und Angehörige wissen sollten
- Die Reha-Maßnahme muss vorab beantragt und bewilligt werden.
- Kostenträger nach einem Schlaganfall sind in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen bzw. private Krankenversicherungen, bei Berufstätigen die Deutsche Rentenversicherung.
- Bei Antragstellung und Auswahl der geeigneten Reha-Klinik unterstützt der Sozialdienst des Krankenhauses und organisiert auch die Verlegung.
- Die Anschlussrehabilitation wird im Allgemeinen für drei Wochen bewilligt. Bei medizinischer Notwendigkeit ist auf Antrag eine Verlängerung möglich.
- Wichtig ist eine frühzeitige Planung. Die Anschlussrehabilitation muss innerhalb von 14 Tagen nach der Entlassung aus dem Akutkrankenhaus angetreten werden.
- Ideal ist, wenn sich die Reha direkt an den Krankenhausaufenthalt anschließt.
Ambulante Therapien nach Rückkehr in den Alltag
Um die im Rahmen der Reha erzielten Fortschritte zu festigen und weiter auszubauen, ist häufig die Fortsetzung ambulanter Therapien unverzichtbar. Entsprechende Empfehlungen sind im Abschlussbericht der Reha-Klinik enthalten.
Typische Maßnahmen nach Schlaganfall wie Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie zählen zu den sogenannten Heilmitteln. Sie werden von Hausärztinnen oder von behandelnden Fachärztinnen verordnet. Die Therapie muss innerhalb von 28 Tagen begonnen werden, ansonsten verliert das Rezept seine Gültigkeit.⁴ Ratsam ist, für die ambulante Therapie eine Praxis auszuwählen, die auf die Behandlung nach Schlaganfall spezialisiert ist.
Prognose nach Schlaganfall
Wie die Genesung verläuft, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Schweregrad des Schlaganfalls, Patientenalter und der Geschwindigkeit der medizinischen Versorgung ab.
Die größten Fortschritte nach einem Schlaganfall werden in den ersten drei bis sechs Monaten erreicht.² In diesem Zeitraum ist die Neuroplastizität, d.h. die Fähigkeit des Gehirns sich neu zu organisieren, am höchsten. Durch gezielte Therapien und regelmäßiges Üben in Eigenregie gewinnen viele Betroffene in dieser Phase wichtige Fähigkeiten zurück. Verbesserungen sind auch danach – selbst Jahre später – noch möglich, verlaufen jedoch langsamer als in der Anfangszeit.
Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie: Wesentliche Bestandteile der medizinischen Reha
Die medizinische Rehabilitation basiert auf einem individuell erstellten Therapieplan, der von den behandelnden Ärzt*innen und Therapeut*innen auf Basis der aktuellen Leitlinien entwickelt wird. Die enge Zusammenarbeit aller dieser Instanzen ist entscheidend, um die bestmögliche Unterstützung sicherzustellen. Nach einem Schlaganfall kommen folgende Therapien häufig zum Einsatz:
- Physiotherapie zielt darauf ab, die Bewegungsfähigkeit zu fördern, Kraft und Ausdauer zu verbessern und Muskelspannungen (z.B. bei Spastiken) abzubauen. Unter therapeutischer Anleitung absolvieren Patient*innen gezielte Übungen, zusätzlich können Verfahren wie Massagen, Elektrostimulation oder Wärmetherapie zur Anwendung kommen.
- In der Ergotherapie werden Bewegungsabläufe trainiert, die für die selbstständige Bewältigung alltäglicher Aufgaben (z.B. Essen, Anziehen, Körperpflege) erforderlich sind. Außerdem werden Strategien – eventuell durch die Nutzung von Hilfsmitteln – eingeübt, um verloren gegangene Fähigkeiten auszugleichen.
- Logopädie ist hilfreich für Menschen, die nach einem Schlaganfall von Sprach- und/oder Sprechstörungen betroffen sind. Logopäd*innen sind zudem die richtige Anlaufstelle bei Schluckstörungen.
- Die neuropsychologische Therapie hilft, kognitive Defizite und emotionale Störungen nach einem Schlaganfall zu bewältigen. Ziele können z.B. die Verbesserung von Konzentrations- und Gedächtnisleistungen oder der Planungsfähigkeit sein.
Die therapeutischen Disziplinen entwickeln sich kontinuierlich weiter, es gibt viele verschiedene Methoden. Einen Überblick über klinisch bewährte und neue Therapieverfahren sowie deren Wirksamkeit gibt das Kompetenznetz Schlaganfall.
Eigentraining: Essenziell für Therapieerfolge
Ganz gleich, welche Reha-Therapien zur Anwendung kommen – unverzichtbar für den Behandlungserfolg ist, dass die Patient*innen motiviert sind, aktiv mitzumachen und auch zu Hause weiter zu üben. Regelmäßiges Training in Eigenregie steigert die Trainingsfrequenz und die Effizienz der Reha-Maßnahmen.
Ideal ist, wenn die Reha-Maßnahmen unter therapeutischer Anleitung von Anfang an so aufgebaut sind, dass Patient*innen sie auch zu Hause alleine durchführen können. Eigentraining erfordert zwar viel Geduld und Durchhaltevermögen, durch konsequentes Üben können sich körperliche Fähigkeiten aber nach und nach verbessern und wieder zu mehr Selbstständigkeit im Alltag beitragen.²
Digitale Unterstützung beim Eigentraining
Verschiedene Gesundheits-Apps können das Training zu Hause sinnvoll unterstützen. Vor der Nutzung sollte man sich allerdings von der therapeutischen Fachkraft beraten lassen, welche App im konkreten Fall geeignet ist. Einige Anwendungen sind sogar als digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) anerkannt und werden bei ärztlicher Verordnung von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet.
Speziell für Patient*innen nach Schlaganfall wurde von Mediziner*innen und Fachleuten die kostenfreie Spastik-App entwickelt. Damit kann man Anzeichen für die Entwicklung einer Spastik erkennen und frühzeitig handeln. Zudem helfen Anleitungsvideos mit einfachen Dehn- und Aktivierungsübungen, die Beweglichkeit zu fördern.
Alltag nach einem Schlaganfall
Nach der Reha zeichnet sich ab, mit welchen Einschränkungen der Alltag künftig zu bewältigen ist. Um ein möglichst selbstständiges Leben zu führen, sind oftmals Anpassungen in der Wohnung und verschiedene Hilfsmittel notwendig.
Anpassungen in der Wohnung: Barrierefreiheit und Sicherheit
Verschiedene Umbaumaßnahmen tragen dazu bei, dass die Wohnung den neuen Anforderungen gerecht wird:
- Haltegriffe und Stützvorrichtungen können in Bereichen wie Bad, Dusche oder Treppe Halt und Sicherheit bieten.
- Lose Teppiche und glatte Böden lassen sich durch rutschfeste Bodenbeläge ersetzen, um Stürze zu verhindern. Stolperfallen wie Türschwellen können durch die Verlegung von Rampen beseitigt werden.
- Für die Nutzung von Rollatoren oder Rollstühlen können Türverbreiterungen notwendig sein.
- Treppenlifte oder Hausaufzüge ermöglichen den Zugang zu höher gelegenen Etagen im Haus.
Welche Wohnraumanpassungen erforderlich sind, hängt von den räumlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der erkrankten Person ab. Beratungsstellen für barrierefreies Wohnen helfen, geeignete Lösungen zu finden und umzusetzen.
Liegt ein Pflegegrad vor, gewährt die Pflegekasse einmalig Zuschüsse von bis zu 4.180 Euro für notwendige Umbaumaßnahmen.⁵ Darüber hinaus bieten Institutionen wie die KfW-Bank Förderprogramme für barrierefreies Wohnen an.⁶
Hilfsmittel für mehr Mobilität
Hilfsmittel können nach einem Schlaganfall entscheidend dazu beitragen, Beweglichkeit und Sicherheit im Alltag zu verbessern. Sie sind nicht nur eine Unterstützung bei körperlichen Einschränkungen, sondern auch ein wichtiger Schritt zu mehr Unabhängigkeit.
Rollatoren und Gehstöcke bieten Stabilität beim Gehen. Sie senken das Sturzrisiko und erleichtern die Fortbewegung in der Wohnung und im Freien. Bei größeren Einschränkungen dienen Rollstühle dazu, die Mobilität zu erhalten und Wege eigenständig zurückzulegen. Elektrische Modelle ermöglichen insbesondere im Außenbereich mehr Unabhängigkeit.
Orthesen stabilisieren Gelenke, unterstützen Muskeln und korrigieren Haltungsprobleme, die durch den Schlaganfall entstanden sind. Besonders bei einer Fußheberschwäche oder Knieinstabilität helfen individuell angepasste Orthesen, Bewegungsabläufe zu verbessern und Überlastungen vorzubeugen.
Hilfsmittel sollten immer individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt werden. Eine fachliche Beratung durch Therapeut*innen oder im Sanitätshaus ist hilfreich, um die passenden Produkte auszuwählen. Die Kosten für Mobilitätshilfen werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen, sofern sie im Hilfsmittelverzeichnis der GKV gelistet sind und eine ärztliche Verordnung vorliegt. Für ein Hilfsmittel müssen Versicherte 10 Prozent bzw. mindestens 5 und maximal 10 Euro zuzahlen.⁷
Kleine Helfer zur Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben
Bei funktionellen Einschränkungen von Arm oder Hand können kleine Alltagshelfer viele Tätigkeiten im täglichen Leben erleichtern:
- Mit einer Greifzange kann man Dinge vom Boden aufheben oder aus höheren Schrankfächern nehmen, ohne sich zu bücken oder strecken.
- Ankleiden wird durch Hilfsmittel wie Strumpfanzieher, Knöpfhilfen oder Schuhlöffel mit Teleskopstiel mit weniger Kraftaufwand und ohne fremde Hilfe möglich.
- Einhand-Küchenutensilien, rutschfeste Unterlagen und Griffverdickungen für Besteck können die Zubereitung von Mahlzeiten und das Essen vereinfachen.
Eine Übersicht über das breite Sortiment an Alltagshelfern, die verschiedenen Arten von Mobilitätshilfen sowie Anpassungen des Wohnumfelds gibt die Broschüre “Hilfsmittel und Wohnraumanpassung” der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe.
Bewusster Lebensstil nach einem Schlaganfall
Nach einem Schlaganfall besteht ein erhöhtes Risiko, einen weiteren Schlaganfall zu erleiden. Eine bewusste Lebensweise und regelmäßige ärztliche Kontrollen bei vorliegenden Grunderkrankungen können dazu beitragen, das persönliche Risiko zu minimieren.⁸
Gesunde Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Risikofaktoren wie Übergewicht, hohe Cholesterinwerte und Bluthochdruck zu reduzieren. Empfehlenswert ist eine mediterrane Kost mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, ungesättigten Fettsäuren aus Olivenöl oder Nüssen und wenig rotem Fleisch.²
Ratsam ist zudem ein moderater Salzkonsum. Fertigprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel sollten möglichst nicht auf den Tisch kommen, da sie oft versteckte Fette, Zucker und Salz enthalten.
Eine ärztliche oder ernährungswissenschaftliche Beratung kann helfen, individuelle Ernährungspläne zu erstellen, die auf persönliche Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt sind.²
Blutdruck senken und Cholesterin regelmäßig kontrollieren
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck (Hypertonie) belastet die Gefäße und gilt als einer der Hauptrisikofaktoren für Schlaganfälle. Der Blutdruck sollte regelmäßig kontrolliert und ärztlich verschriebene blutdrucksenkende Medikamente konsequent eingenommen werden.
Die Kontrolle des Cholesterins, insbesondere des LDL-Cholesterinwerts, zielt darauf ab, Ablagerungen in den Gefäßen zu verhindern. Neben einer medikamentösen Therapie können regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf ungesunde Fette zur Verbesserung der Gefäßgesundheit beitragen.²
Sport und Bewegung nach Schlaganfall: Welche Aktivitäten sind empfehlenswert?
Regelmäßige Bewegung ist ein zentraler Baustein der Rehabilitation nach einem Schlaganfall. Geeignet können je nach persönlichen Vorlieben zum Beispiel Spaziergänge in zügigem Tempo, Joggen, Radfahren oder Schwimmen sein – mindestens 150 Minuten wöchentlich auf mehrere Tage verteilt. Vorteilhaft ist zusätzliches Krafttraining mindestens zweimal pro Woche.
Bei starken körperlichen Einschränkungen sind Art und Intensität der Aktivitäten auf die individuelle Leistungs- und Bewegungsfähigkeit auszurichten, um Überlastungen zu vermeiden.²
Grundsätzlich sollte vor Beginn des Trainingsprogramms Rücksprache mit dem/der behandelnden Arzt/Ärztin oder Therapeut*in gehalten werden.
Reha-Sport
Für Menschen mit körperlichen Einschränkungen bietet Reha-Sport eine gute Möglichkeit, aktiv zu werden. Das Training findet in kleinen Gruppen unter professioneller Anleitung statt. Die Übungen zielen darauf ab, Mobilität, Kraft und Koordination zu fördern und berücksichtigen die Fähigkeiten und Grenzen der Teilnehmenden. Das Training stärkt nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch das Selbstvertrauen und die soziale Teilhabe.
Reha-Sport kann ärztlich verordnet werden, die Kosten werden in der Regel zuzahlungsfrei von der Krankenkasse oder Rentenversicherung übernommen.⁹
Rauchstopp und Alkoholverzicht
Um das Risiko eines erneuten Schlaganfalls zu minimieren, ist der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum angeraten. Rauchen schädigt die Blutgefäße und erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich. Ein Rauchstopp wirkt sich bereits nach wenigen Wochen positiv auf die Gefäßgesundheit aus. Alkohol sollte stark eingeschränkt oder ganz vermieden werden, da er Bluthochdruck und weitere Risikofaktoren begünstigen kann.²
Partnerschaft und Familie nach einem Schlaganfall
Ein unterstützendes soziales Umfeld wirkt sich nachweislich positiv auf Wohlbefinden und Lebensqualität von Schlaganfall-Patient*innen aus und fördert damit auch den Genesungsprozess. Besonders der Rückhalt und Beistand durch Familie und Lebenspartner nimmt einen entscheidenden Stellenwert ein.² Gleichzeitig stehen Angehörige aber vor neuen Herausforderungen, die das gesamte familiäre Gefüge betreffen.
Veränderte Rollen innerhalb der Familie
Ein Schlaganfall kann die gewohnten Aufgaben und Zuständigkeiten in der Familie grundlegend verändern. Betroffene, die ihr Leben bislang selbstbestimmt gestaltet haben, benötigen nun Hilfe bei der Bewältigung des Alltags und sehen sich mit einer ungewohnten Abhängigkeit konfrontiert. Auf der anderen Seite kommt es oft für Angehörige, die plötzlich auf vielen Ebenen wie z. B. der Organisation von Therapien, Anpassungen im Wohnumfeld oder pflegerischer Unterstützung gefordert sind, zu erheblichen zeitlichen, emotionalen und körperlichen Belastungen.¹⁰ Die Anpassung an die neuen Rollen ist ein Prozess, der Zeit und gegenseitiges Verständnis erfordert.
Wie Angehörige unterstützen können: Tipps für den Umgang mit Betroffenen
Eine offene und wertschätzende Kommunikation innerhalb der Familie ist hilfreich, um Konflikte und Missverständnisse zu vermeiden. Entscheidungen sollten – soweit möglich – gemeinsam getroffen werden. Fragen nach Wünschen und Gefühlen tragen dazu bei, die Bedürfnisse des Anderen besser zu verstehen.
Ist das Sprachzentrum durch den Schlaganfall betroffen, kann der Sprachverlust die Verständigung erheblich erschweren. Wertvolle Tipps, wie z.B. durch Gestik, Mimik und Körpersprache kommuniziert werden kann, finden sich hier.
Da der Genesungsprozess oft langsamer verläuft als erhofft, sind viel Geduld und Einfühlungsvermögen gefragt. Positive Rückmeldungen für Fortschritte – so klein sie sein mögen – geben Zuversicht und stärken die Motivation, weiter aktiv an der Wiederherstellung verloren gegangener Fähigkeiten zu arbeiten.
Wichtig ist zudem, Betroffenen nicht alles abzunehmen, sondern sie darin zu bestärken, so viel wie möglich selbst zu tun. Dies fördert die Eigenständigkeit und gibt ihnen das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen.
Beim oft aufopferungsvollen Engagement für das erkrankte Familienmitglied sollten Angehörige ihre eigenen Grenzen nicht außer Acht lassen und rechtzeitig Hilfe annehmen – sei es durch Pflegedienste, Selbsthilfegruppen oder professionelle Beratung. Eine gute Unterstützung und gezielte Entlastung sorgen dafür, dass Helfende langfristig gesund bleiben und für die erkrankte Person da sein können.
Ein Notfallplan stellt bei Erkrankung des/r betreuenden Angehörigen eine kontinuierliche Versorgung sicher. Hier gibt es dazu weitere Informationen und Tipps.
Partnerschaft und Intimität nach einem Schlaganfall
Ein Schlaganfall kann die Paarbeziehung auf mehreren Ebenen beeinflussen, auch im Bereich der Sexualität. Körperliche Einschränkungen wie Lähmungen, erektile Dysfunktion oder Empfindungsstörungen sind häufige Folgen, die die sexuelle Funktionsfähigkeit beeinträchtigen.² Psychologische Faktoren wie Scham, Unsicherheit oder der Verlust des Selbstvertrauens können das Intimleben zusätzlich erschweren.
Durch offene Gespräche lassen sich Wünsche und Ängste klären und neue Wege finden, Nähe und Zärtlichkeit zu erleben. Sexualität muss nicht auf Geschlechtsverkehr reduziert werden, Berührungen und emotionale Intimität können ebenso erfüllend sein. Eine Beratung durch Sexual- oder Paartherapeut*innen kann helfen, die Beziehung trotz der Herausforderungen positiv zu gestalten.
Emotionale Unterstützung und psychologische Hilfe nach einem Schlaganfall
Die psychischen Folgen eines Schlaganfalls werden oft unterschätzt, obwohl sie für Betroffene ebenso belastend sein können wie die körperlichen Einschränkungen. Emotionale Unterstützung – durch Austausch mit anderen Betroffenen oder professionelle Hilfe – kann einen wesentlichen Beitrag leisten, um Stabilität und Zuversicht zurückzugewinnen.
Selbsthilfegruppen für Schlaganfall-Betroffene
Selbsthilfegruppen geben Betroffenen nach einem Schlaganfall die Möglichkeit, ihre Erfahrungen mit Menschen zu teilen, die ähnliche Herausforderungen kennen. Der Austausch in einer solchen Gemeinschaft schafft ein Gefühl von Verständnis und Zugehörigkeit. Hier können Ängste und Sorgen offen angesprochen werden, ohne dass die eigenen Gefühle hinterfragt oder abgetan werden. Gleichzeitig bieten die Gruppen Raum für praktische Tipps und Strategien, die den Umgang mit Einschränkungen im Alltag erleichtern.
Darüber hinaus wird die soziale Teilhabe gefördert. Die regelmäßigen Treffen geben Struktur und können neue Freundschaften oder sogar Freizeitaktivitäten außerhalb der Gruppe anstoßen. Viele Gruppen werden von Vereinen oder Kliniken unterstützt, die zusätzliche Ressourcen und Beratungsangebote bereitstellen. Regionale Selbsthilfegruppen und Kontaktdaten findet man z.B. in der Datenbank der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe.
Emotionale Entlastung, Zuversicht und die Entwicklung neuer Perspektiven stehen im Fokus einer neuen Initiative in München. Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ trifft sich regelmäßig die Selbsthilfegruppe für Betroffene erworbener Hirnschäden (z.B. bei Schlaganfall) und deren Angehörige. Teilnehmende erhalten hier professionelle Begleitung, einen unterstützenden angeleiteten Austausch und psychologische Hilfe – individuell auf die persönlichen Herausforderungen im Alltag angepasst. Informationen zu Terminen und Anmeldung gibt es hier.
Psychologische Unterstützung
Professionelle psychologische Hilfe kann entscheidend dazu beitragen, die emotionalen Folgen eines Schlaganfalls besser zu bewältigen. Für viele Betroffene sind Ängste, Traurigkeit oder depressive Verstimmungen eine zusätzliche Belastung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Therapeutische Ansätze wie Gesprächstherapie oder Verhaltenstherapie helfen, negative Gefühle zu verarbeiten und Strategien für den Umgang mit der veränderten Lebenssituation zu entwickeln.
Nicht nur Betroffene selbst, auch Angehörige können von psychologischer Unterstützung profitieren. Die Begleitung und Pflege eines nahestehenden Menschen nach einem Schlaganfall ist oft mit Stress, Erschöpfung und emotionaler Überforderung verbunden. Psychologische Hilfe gibt Angehörigen Raum, die eigenen Gefühle zu reflektieren, neue Kraft zu schöpfen und die Beziehung zu dem Betroffenen konstruktiv zu gestalten.
Ergänzend zu therapeutischen Angeboten kann der Kontakt zu anderen Personen in einer ähnlichen Situation dazu beitragen, sich den Herausforderungen besser gewachsen zu fühlen. In Selbsthilfegruppen erfahren Angehörige Verständnis und emotionalen Rückhalt, erhalten praktische Tipps und unterstützen sich gegenseitig.
Um die oft unterschätzten Belastungen für Angehörige und Bezugspersonen gezielt aufzufangen, wurde in München eine professionell begleitete Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen. Neben dem Austausch persönlicher Erfahrungen stehen bei den regelmäßigen Treffen wichtige Aspekte wie Selbstfürsorge und Stärkung der Resilienz im Fokus.
Pflegebedürftigkeit nach Schlaganfall
Viele Patient*innen sind nach einem Schlaganfall langfristig oder dauerhaft auf Unterstützung angewiesen. Gemäß §14 Sozialgesetzbuch Elftes Buch (SGB XI) besteht Pflegebedürftigkeit – und damit ein Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung – bei „Personen, die gesundheitlich bedingte Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen und deshalb der Hilfe durch Andere bedürfen“.¹¹ Selbstständigkeit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Betroffene bestimmte Aktivitäten – auch mit einem Hilfsmittel – nicht allein bewältigen können.
Antrag auf Pflegegrad
Um Leistungen der Pflegeversicherung zu erhalten, ist ein Antrag bei der zuständigen Pflegekasse zu stellen. Je nach Schwere der körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen wird die Pflegebedürftigkeit in fünf Pflegegrade eingeteilt. Ein/e Mitarbeiter*in des Medizinischen Dienstes (MD) begutachtet die Fähigkeiten und Selbstständigkeit in sechs Lebensbereichen, die unterschiedlich gewichtet werden.¹²
Frühzeitige Antragstellung
Die Leistungen werden nicht rückwirkend gewährt, maßgeblich ist das Datum der Antragstellung. Befindet sich die betroffene Person noch im Krankenhaus oder in einer stationären Reha-Klinik und ist absehbar, dass sie nach der Entlassung auf Pflege angewiesen ist, kann der Antrag vom Sozialdienst der Einrichtung gestellt werden. Auf Basis der medizinischen Unterlagen findet dann zunächst – innerhalb von fünf Arbeitstagen – eine vorläufige Einschätzung des Pflegegrades statt.¹²
Geldleistungen der Pflegeversicherung
Je nach Einschätzung des Medizinischen Dienstes stehen Patient*innen Leistungen der Pflegeversicherung zu. Die Tabelle gibt einen Überblick über die Höchstbeträge bei häuslicher und vollstationärer Pflege (Stand 2025).¹³
| Pflegegrad 1 | Pflegegrad 2 | Pflegegrad 3 | Pflegegrad 4 | Pflegegrad 5 |
Pflegegeld (mtl.) | — | 347 € | 599 € | 800 € | 990 € |
Pflegesachleistungen (mtl.) | — | 796 € | 1.497 € | 1.859 € | 2.299 € |
Entlastungsbetrag (mtl.) | 131 € | ||||
Pflegeverbrauchsmittel (mtl.) | 42€ | ||||
Digitale Pflegeaufwendungen (mtl.) | 53 € | ||||
Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen | 4.180 € (einmaliger Höchstbetrag) | ||||
Teilstationäre Tages- oder Nachtpflege (mtl.) | — | 721 € | 1.357 € | 1.685 € | 2.085 € |
Kurzzeitpflege | — | 1.854 € (jährlicher Höchstbetrag) | |||
Verhinderungspflege | — | 1.685 € (jährlicher Höchstbetrag) | |||
Vollstationäre Pflege (mtl.) | 131 € | 805 € | 1.319 € | 1.855 € | 2.096 € |
Pauschalleistungen für alle Pflegegrade
Bei häuslicher Pflege stehen allen Pflegegraden der monatliche Entlastungsbetrag, ein Zuschuss zu Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch (z. B. Desinfektionsmittel oder Einmal-Bettschutzeinlagen) sowie ein Betrag für digitale Pflegeaufwendungen (DiPA) zu. Neben Apps zählen dazu browserbasierte Webanwendungen und Software zur Erleichterung des Pflegealltags.¹⁴
Auf Antrag kann die Pflegekasse einmalig einen Zuschuss zur Wohnungsanpassung gewähren, wenn durch die Maßnahmen die häusliche Pflege ermöglicht, wesentlich erleichtert oder die selbstständige Lebensführung der betroffenen Person gefördert werden kann.⁵
Leistungen bei häuslicher Pflege ab Pflegegrad 2
Ab Pflegegrad 2 besteht die Wahl zwischen Pflegegeld und Pflegesachleistungen oder einer Kombination aus beiden Leistungen (Kombinationspflege):
-
Pflegegeld erhalten Betroffene, wenn die Pflege privat von Angehörigen oder Freunden übernommen wird.
-
Pflegesachleistungen werden bei ambulanter Pflege durch professionelle Fachkräfte gewährt. Der monatliche Betrag wird dann nicht an Betroffene, sondern direkt an den Pflegedienst überwiesen.
-
Kombinationsleistungen: Werden Pflegesachleistungen nicht voll ausgeschöpft, erhalten Betroffene gem. §38 SGB XI auf Antrag zusätzlich einen prozentualen Anteil des Pflegegeldes.¹⁵
Zusätzliche Leistungen der Pflegeversicherung
Bei häuslicher Pflege – sei es durch eine Privatperson oder Pflegefachkraft – haben Schlaganfall-Betroffene ab Pflegegrad 2 unter gewissen Voraussetzungen Anspruch auf weitere Leistungen:
-
Teilstationäre Tages- oder Nachtpflege: Kann die häusliche Pflege nicht in vollem Umfang sichergestellt werden, ist die zeitweise Betreuung in einer Pflegeeinrichtung möglich – tagsüber (z. B. bei Berufstätigkeit von Angehörigen) oder in der Nacht. Die teilstationäre Pflege wird nicht auf die monatlichen Pflegesachleistungen bzw. das Pflegegeld angerechnet.¹⁶
-
Kurzzeitpflege: Wird für eine begrenzte Zeit vollstationäre Pflege benötigt, z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt bis zum Antritt der Reha, kann bis zu acht Wochen im Kalenderjahr Kurzzeitpflege beansprucht werden. Währenddessen wird die Hälfte des üblichen Pflegegeldes anteilig weiter gezahlt.¹⁷
-
Verhinderungspflege: Braucht eine private Pflegeperson eine Auszeit – für Urlaub, wichtige Termine oder bei Krankheit – greift für maximal sechs Wochen pro Kalenderjahr die Verhinderungspflege. Während ihrer Abwesenheit erhält die Pflegeperson 50 % des bisherigen Pflegegeldes.¹⁸
Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege können im Bedarfsfall kombiniert werden. Zur Vereinfachung werden diese beiden Leistungen ab dem 01.07.2025 zu einem Gesamtleistungsbetrag zusammengefasst.¹⁸
Vollstationäre Pflege
Zu den Leistungen der Pflegeversicherung zählen die Kosten für pflegerische Betreuung, Versorgung und medizinische Behandlungspflege. Nicht übernommen werden die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und allgemeine Betriebskosten der Einrichtung. Diese müssen von den Pflegebedürftigen selbst getragen werden, ebenso wie der Eigenanteil an den Pflegekosten, der trotz der Zuschüsse der Pflegekasse verbleibt.¹⁹
Individuelle Pflegeberatung
Für Betroffene und Angehörige ist es meist schwierig, den konkreten Pflegebedarf abzuschätzen und zu entscheiden, welche Leistungen die bestmögliche Lösung darstellen. Daher besteht ein gesetzlicher Anspruch auf eine ausführliche kostenlose Beratung durch die Pflegekasse oder verschiedene unabhängige Beratungsstellen.²⁰
Beratungsangebote in Wohnortnähe findet man in der Datenbank der Stiftung ZQP (Zentrum für Qualität in der Pflege).
Eine vertrauliche telefonische Beratung bietet das Pflegetelefon des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Auf dessen Internet-Portal Wege zur Pflege erhält man zudem ausführliche Informationen rund um das Thema Pflege.
Wer übernimmt die Pflege?
In den meisten Fällen werden Pflegebedürftige von Angehörigen gepflegt.²¹
So können sie trotz erheblicher gesundheitlicher Beeinträchtigungen weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung leben und werden von einer vertrauten Person betreut und versorgt. Wie unser Angehörigen-Report Schlaganfall jedoch belegt, geht die Pflege sowie die Organisation von Arztterminen, therapeutischer Unterstützung und benötigter Hilfsmittel mit einem hohen Zeitaufwand einher und stellt sowohl psychisch wie körperlich eine enorme Belastung für Angehörige dar.
Wenn sich die Pflege alleine nicht stemmen lässt, können verschiedene Möglichkeiten zur Entlastung in Betracht gezogen werden.
Pflegedienst zu Hause: Vor- und Nachteile
Ambulante Pflegedienste bieten Unterstützung durch ausgebildete Pflegefachkräfte. Je nach Bedarf übernehmen sie Aufgaben wie Körperpflege und Förderung der Mobilisation, häusliche Krankenpflege (z.B. Medikamentengabe, Injektionen, Wundversorgung), pflegerische Betreuung oder helfen bei der Haushaltsführung.²²
Vorteile |
Nachteile |
Die pflegebedürftige Person wird in ihrer vertrauten Umgebung versorgt und betreut |
Reichen die Pflegesachleistungen nicht aus, muss ein Teil der Kosten aus eigener Tasche finanziert werden |
Pflegefachkräfte verfügen über professionelle Fachkenntnisse und praktische Erfahrungen, wovon Pflegebedürftige und Angehörige profitieren können |
Ambulante Pflegekräfte stehen nur in der vereinbarten Zeit zur Verfügung |
Der Pflegeplan kann individuell gestaltet und bei Bedarf angepasst werden |
Die Auswahl eines geeigneten Pflegedienstes kann einige Zeit in Anspruch nehmen |
Die Verantwortung und der zeitliche Aufwand von Angehörigen werden reduziert |
Manche Pflegebedürftige empfinden es als unangenehm, sich von fremden Personen pflegen zu lassen, insbesondere bei intimen Tätigkeiten wie der Körperpflege |
Geht es mehr um praktische Alltagshilfe z.B. im Haushalt, Begleitung bei Arzt- und Behördenbesuchen oder Freizeitgestaltung kann ggfs. ein/e Alltagshelfer*in (auch Alltagsbegleiter*in genannt) Entlastung bieten. Für Auskünfte über entsprechende Angebote in Wohnortnähe kann man sich an die Pflegestützpunkte oder regionale Stellen von Wohlfahrtsverbänden wenden.
Pflegeheime und Pflege-WGs für Schlaganfall-Patient*innen
Wenn die Pflege zu Hause nicht (mehr) möglich ist, kann insbesondere für Schlaganfall-Patient*innen mit hohem Pflegebedarf die Unterbringung in einem Pflegeheim erwogen werden. Sie gewährleisten eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch qualifiziertes Pflegepersonal. Neben pflegerischen Leistungen werden häufig auch therapeutische Maßnahmen organisiert. Allerdings sind die Kosten für Pflegeheime hoch, die Pflegeversicherung deckt nur einen Teil der Leistungen ab.¹⁹ Eigenanteile müssen von Betroffenen oder Angehörigen getragen werden, was finanziell sehr belastend sein kann.
Pflege-Wohngemeinschaften können eine kostengünstigere Alternative zu Pflegeheimen sein, bieten aber dennoch die Sicherheit einer kontinuierlichen Betreuung. Hier leben mehrere Pflegebedürftige – meist mit geringerem bis mittlerem Pflegebedarf – zusammen in einer barrierefreien Wohnung oder einem Haus, während professionelle Pflegekräfte die notwendige Unterstützung leisten. Pflege-WGs eignen sich besonders für Menschen, die ein persönlicheres Umfeld bevorzugen und soziale Kontakte in einer kleinen Gemeinschaft schätzen.²³ ²⁴
Berufstätigkeit und finanzielle Absicherung nach einem Schlaganfall
Ob eine berufstätige Person wieder arbeiten kann, hängt von der Schwere und den Auswirkungen der Erkrankung ab. Verschiedene gesetzliche Regelungen und Unterstützungsangebote können dafür sorgen, die finanziellen Folgen eines Schlaganfalls abzufedern und die Rückkehr ins Arbeitsleben erleichtern.
Sicherstellung des Lebensunterhalts bei Arbeitsunfähigkeit
In Deutschland stehen Menschen bei schwerwiegenden Erkrankungen stufenweise bestimmte finanzielle Leistungen zu:
- Lohnfortzahlung:
In den ersten sechs Wochen besteht in der Regel ein gesetzlicher Anspruch auf die Fortzahlung des bisherigen Arbeitsentgelts (ohne Zulagen) durch den Arbeitgeber in voller Höhe.²⁵
- Krankengeld: Nach Ablauf der Lohnfortzahlung übernimmt die Krankenkasse die finanzielle Unterstützung gesetzlich versicherter Personen. Das Krankengeld beträgt 70 % des Bruttogehalts (maximal 90 % des Nettogehalts) abzüglich der Beiträge für Arbeitslosen-, Pflege- und Rentenversicherung. Es wird bis zu 78 Wochen innerhalb von drei Jahren gezahlt. Weitere Informationen zum Krankengeld sind hier zusammengestellt.
- Erwerbsminderungsrente: Kann man dauerhaft nicht mehr arbeiten, kann ggfs. eine Erwerbsminderungsrente das Einkommen ersetzen. Ist nur noch eine Teilzeitbeschäftigung möglich, kann zudem bei der Deutschen Rentenversicherung eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung beantragt werden. Informationen zu Voraussetzungen, Antragstellung und Leistungsumfang sind auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung zu finden.
Zurück in den Job: Möglichkeiten der beruflichen Wiedereingliederung
Nach einem Schlagfall können verschiedene Maßnahmen bei der Rückkehr an den bisherigen Arbeitsplatz helfen oder neue berufliche Perspektiven eröffnen.
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)
Arbeitgeber sind verpflichtet, betriebliches Eingliederungsmanagement anzubieten, wenn Arbeitnehmer*innen innerhalb eines Jahres mehr als sechs Wochen krankheitsbedingt ausgefallen sind. Gemeinsam mit dem Betroffenen gilt es Lösungen zu entwickeln, die eine Rückkehr in den Arbeitsalltag ermöglichen. Zu den individuellen Anpassungen am Arbeitsplatz können ergonomische Hilfsmittel, flexible Arbeitszeiten oder organisatorische Veränderungen gehören.²⁶
Stufenweise Wiedereingliederung
Das sogenannte „Hamburger Modell“ erlaubt eine langsame Rückkehr an den bisherigen Arbeitsplatz. Betroffene beginnen mit reduzierten Arbeitsstunden oder vereinfachten Tätigkeiten, die schrittweise gesteigert werden. Ziel ist, die Belastungen an die individuelle Leistungsfähigkeit anzupassen und den Übergang zum Vollzeitjob zu erleichtern. Während der Eingliederung erhalten Betroffene weiterhin Krankengeld oder Übergangsgeld. Mehr zum Hamburger Modell auf einfach-teilhaben.de.
Berufliche Reha
Wenn die bisherigen Tätigkeiten aufgrund der gesundheitlichen Einschränkungen nicht mehr ausgeführt werden können, unterstützt die berufliche Rehabilitation. Diese wird häufig durch die Deutsche Rentenversicherung oder Arbeitsagentur finanziert und umfasst Maßnahmen wie Umschulungen und Weiterbildungen, um Betroffene für einen neuen Arbeitsplatz zu befähigen, der besser mit ihren Fähigkeiten und Einschränkungen vereinbar ist. Teil dieser Programme kann auch die Vermittlung von Arbeitsplätzen oder die Anpassung von beruflichen Aufgabenbereichen sein.
Schwerbehindertenausweis: Nachteilsausgleiche für Personen mit Beeinträchtigungen
Nach einem Schlaganfall kann ein Schwerbehindertenausweis helfen, krankheitsbedingte Nachteile im Alltag auszugleichen. Er berechtigt zu finanziellen Entlastungen und erleichtert die soziale Teilhabe. Betroffene haben Anspruch auf den Ausweis, wenn ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 50 festgestellt wird. Die Beantragung erfolgt beim zuständigen Versorgungsamt, das den GdB auf Grundlage ärztlicher Gutachten festlegt.
Zu den Vorteilen des Schwerbehindertenausweises gehören
- ein besonderer Kündigungsschutz, zusätzliche Urlaubstage und die Möglichkeit einer vorzeitigen Altersrente ohne Abschläge
- steuerliche Entlastungen
- Ermäßigungen im Öffentlichen Personennahverkehr und in kulturellen Einrichtungen.
Je nach Art der gesundheitlichen Einschränkungen können im Schwerbehindertenausweis zusätzliche Merkzeichen eingetragen werden, die weitere Vorteile mit sich bringen. Informationen zur Antragstellung und den einzelnen Merkzeichen gibt es hier.
Beratung zu Sozialleistungen
Nach einem Schlaganfall tauchen bei Betroffenen und Angehörigen oft zahlreiche Fragen zu möglichen Unterstützungsangeboten und rechtlichen Ansprüchen auf. Eine professionelle Beratung kann sicherstellen, dass keine Ansprüche übersehen werden und Betroffene ihre Rechte umfassend wahrnehmen können. Fachleute, die mit dem deutschen Sozialsystem bestens vertraut sind, vermitteln einen Überblick über die passenden Leistungen im individuellen Fall und helfen bei der Antragstellung. Professionelle Unterstützung erhält man z.B. bei teilhabeberatung.de, bei Sozialverbänden und Patientenorganisationen.
Häufige Fragen (FAQ) zum Leben nach einem Schlaganfall
Wie lange dauert die vollständige Genesung nach einem Schlaganfall?
Die Dauer der Genesung ist individuell und hängt von der Schwere des Schlaganfalls, den betroffenen Funktionen und der persönlichen Ausgangslage ab. Einige Fähigkeiten können sich innerhalb von Wochen oder Monaten verbessern, Fortschritte sind aber auch nach Jahren noch denkbar. Eine vollständige Genesung ist nicht immer möglich, aber kontinuierliche Rehabilitation und Eigentraining tragen wesentlich zur Verbesserung des gesundheitlichen Zustands bei.
Werden die Kosten für Hilfsmittel von der Krankenkasse übernommen?
Bei ärztlicher Verordnung werden Hilfsmittel wie Gehhilfen, Rollstühle oder spezielle Pflegebetten in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung ist, dass sie im Hilfsmittelverzeichnis der gesetzlichen Krankenversicherung gelistet sind. Vor der Anschaffung sollte das Rezept bei der Krankenkasse eingereicht und die Kostenübernahme bewilligt werden. Bei Hilfsmitteln, die nicht im Verzeichnis aufgeführt sind, fallen Eigenanteile an.
Wie kann ich verhindern, dass ein weiterer Schlaganfall auftritt?
Prävention ist entscheidend. Dazu gehören die Behandlung von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten sowie der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum. Eine ausgewogene, salzarme Ernährung, regelmäßige Bewegung und die Einhaltung ärztlicher Empfehlungen, einschließlich der Einnahme verordneter Medikamente, können das Risiko eines erneuten Schlaganfalls deutlich senken.
Welche Unterstützung steht Schlaganfall-Erkrankten zu?
Das deutsche Sozialsystem sieht umfassende Unterstützungsleistungen für Menschen vor, die nach einem Schlaganfall von körperlichen und kognitiven Einschränkungen betroffen sind. Die Hilfen reichen von medizinischen Rehabilitationsmaßnahmen bis zu finanziellen Leistungen wie z.B. Krankengeld, Pflegegeld oder Erwerbsminderungsrente. Je nach Schweregrad und den vorliegenden Einschränkungen können Betroffenen auch bestimmte Nachteilsausgleiche zustehen. Sozialdienste und Beratungsstellen helfen, persönliche Ansprüche zu ermitteln und die Leistungen zu beantragen.
Fazit: Leben nach einem Schlaganfal
- Ein Schlaganfall bringt oftmals weitreichende Veränderungen und Herausforderungen mit sich.
- Eine frühzeitige Reha und die langfristige Fortsetzung der Therapien sind entscheidend, um langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden oder zumindest abzumildern.
- Barrierefreie Wohnraumanpassungen und der Einsatz von Hilfsmitteln können dazu beitragen, alltägliche Aufgaben möglichst wieder selbstständig zu meistern.
- Ein stabiles soziales Umfeld hilft, praktische und emotionale Herausforderungen besser zu bewältigen. Auch der Austausch in Selbsthilfegruppen kann den Umgang mit der Erkrankung erleichtern.
- Bei Pflegebedürftigkeit haben Betroffene Anspruch auf finanzielle Leistungen der Pflegeversicherung.
- Berufstätigen Personen erleichtern Maßnahmen wie die stufenlose Wiedereingliederung oder berufliche Reha die Rückkehr ins Arbeitsleben.
DAS KÖNNTE SIE INTERESSIEREN

ANGEHÖRIGEN-REPORT SELTENE ERKRANKUNGEN
Welche Bedürfnisse und Wünsche haben Angehörige, die Menschen mit seltenen Erkrankungen unterstützen?

ENTLASSEN — UND VERLASSEN! PFLEGENDE ANGEHÖRIGE WÜNSCHEN SICH EINE BESSERE INTEGRIERTE VERSORGUNG
Informationen für Angehörige, die Schlaganfallpatienten zuhause pflegen …
Quellen:
- Ringleb, P, M Köhrmann und M Wagner. 2022. „Patientenversion der S2e Leitlinie zur Akuttherapie des ischämischen Schlaganfalls“. DGfN (ed) Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. https://register.awmf.org/assets/guidelines/030-046p_S2e_Akuttherapie-des-ischaemischen-Schlaganfalls_2022-11_verlaengert.pdf abgerufen am 20.12.2024
- Mader, FM, und R Schwenke. 2020. „S3-Leitlinie Schlaganfall AWMF Online; AWMF-Register-Nr. 053-011; DEGAM-Leitlinie Nr. 8: Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)“. https://register.awmf.org/assets/guidelines/053-011l_S3_Schlaganfall_2023-05.pdf abgerufen am 20.12.2024
- (Langemeyer, Jürgen. 2021. „Ambulante Rehabilitation nach Schlaganfall – Anspruch und Wirklichkeit“. neuroreha 13 (04): 192–95. https://doi.org/10.1055/a-1654-6168.
- Kassenärztliche Bundesvereinigung. 2024. „Heilmittel“. KBV – Heilmittel. Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). https://www.kbv.de/html/heilmittel.php. abgerufen am 20.12.2024
- BMG. 2024. „Zuschüsse zur Wohnungsanpassung“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflege-zu-hause/zuschuesse-zur-wohnungsanpassung.html. abgerufen am 21.12.2024
- KFW. 2024. „Barrieren reduzieren mit Förderung | KfW“. https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Bestehende-Immobilie/Barrierereduzierung/abgerufen am 21.12.2024
- BMG. 2024. „Hilfsmittel“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/hilfsmittel.htmlabgerufen am 21.12.2024
- Lachmann, Ulrike, und Philip Grätzel von Grätz. 2017. Schlaganfall. Vorbeugung ist möglich! Berlin: Kompetenznetz Schlaganfall. https://www.kompetenznetz-schlaganfall.de/fileadmin/download/Five_t_Broschuere/171113_KompetenznetzSchlaganfall_A4_ES.pdf abgerufen am 22.12.2024
- einfach teilhaben. o. J. „Rehabilitationssport“. https://www.einfach-teilhaben.de/DE/AS/Themen/Sport_Alt/Sport/Rehabilitationssport/Rehabilitationssport.html abgerufen am 22.12.2024
- Ipsen Pharma GmbH. 2020. „Ipsen-Report. Fokus-Thema 2020: Schlaganfall und Folgen Umfrage zeigt enorme Belastung für Angehörige“. https://www.raeume-zum-reden.eu/websites/raeume_zum_reden_eu/wp-content/uploads/2022/05/15a_Schlaganfall_Report_2020.pdf abgerufen am 22.12.2024
- § 14 SGB XI – Begriff der Pflegebedürftigkeit. 1994. https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__14.html abgerufen am 22.12.2024
- Bund, Medizinischer Dienst. 2024. „Richtlinien des Medizinischen Dienstes Bund zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch des Sozialgesetzbuches“. https://md-bund.de/fileadmin/dokumente/Publikationen/SPV/Begutachtungsgrundlagen/BRi_Pflege_21_08_2024.pdf abgerufen am 22.12.2024
- Bundesverwaltungsamt Dienstleistungszentrum. 2024. „Neue Leistungsbeträge für Pflegeleistungen ab 01.01.2025“. https://www.bva.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Bundesbedienstete/Gesundheit-Vorsorge/Beihilfe/Merkblaetter/Pflegeleistungen_ab_2025.pdf?__blob=publicationFile&v=1 abgerufen am 23.12.2024
- BMG. 2024. „Digitale Pflegeanwendungen und ergänzende Unterstützungsleistungen“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick/digitale-pflegeanwendungen.htmlabgerufen am 23.12.2024
- § 38 SGB XI – § 38 Kombination von Geldleistung und Sachleistung (Kombinationsleistung)“. 1994. https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__38.html. abgerufen am 23.12.2024
- BMG. 2024. „Teilstationäre Tages- oder Nachtpflege“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/teilstationaere-pflege.html abgerufen am 23.12.2024
- (17) BMG. 2024. „Vorübergehende vollstationäre Kurzzeitpflege“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/leistungen-im-ueberblick/voruebergehende-vollstationaere-kurzzeitpflege.htmlabgerufen am 23.12.2024
- BMG. 2024. „Urlaubsvertretung (Verhinderungspflege)“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/verhinderungspflege.html abgerufen am 23.12.2024
- BMG. 2024. „Vollstationäre Pflege im Heim“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/vollstationaere-pflege-im-heim.html abgerufen am 23.12.2024
- BMG. 2024. „Pflegeberatung“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/pflegeberatung.html abgerufen am 23.12.2024
- Statistisches Bundesamt. 2024. „Pressemitteilung Nr. 478 vom 18. Dezember 2024: 5,7 Millionen Pflegebedürftige zum Jahresende 2023“. https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/12/PD24_478_224.htmlabgerufen am 26.12.2024
- BMG. 2024. „Ambulante Pflegesachleistungen“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflege-zu-hause/pflegesachleistungen.htmlabgerufen am 26.12.2024
- BMG. 2024. „Alternative Wohnformen – Pflege-Wohngemeinschaften“. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/pflege-wohngemeinschaften-und-andere-alternative-wohnformen.htmlabgerufen am 26.12.2024
- verbraucherzentrale.de. 2024. „Die Pflege-Wohngemeinschaft: Eine Alternative zum Heim | Verbraucherzentrale.de“. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/pflege-in-wohngemeinschaften/die-pflegewohngemeinschaft-eine-alternative-zum-heim-13583 abgerufen am 26.12.2024
- § 3 EntgFG – § 3 Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall. 2019. https://www.gesetze-im-internet.de/entgfg/__3.html abgerufen am 26.12.2024
- Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. 2023. „Return to Work (RTW) und Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)“. 2023. https://www.baua.de/DE/Themen/Praevention/Betriebliche-Praeventionsarbeit/Betriebliches-Eingliederungsmanagement abgerufen am 26.12.2024